Fußmarsch statt Verkehrschaos!
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Autofahrer wollen schnell Vorankommen. Eltern wünschen einen sicheren Schulweg für ihre Kinder, die gern selbstständiger sein wollen. Lehrer:innen und Schulleiter:innen sehnen sich nach weniger Verkehrschaos und mehr Sicherheit vor ihren Gebäuden. Beim Thema Verkehrssicherheit braucht es Ideen, die viele Interessen im Blick haben. An der 89. Grundschule in Dresden-Niedersedlitz hat man eine Idee entwickelt und in die Tat umgesetzt, die funktioniert.
Anlass zur Sorge gab die unbefriedigende Situation morgens vor der Schule: Viele Fahrzeuge auf engem Raum, die ankommen und wieder losfahren, Eltern, die ihre Kinder verabschieden. Es war laut, hektisch und es entstanden gefährliche Situationen. Um die Sicherheit des Schulwegs für alle Kinder zu verbessern, entwickelte der Elternrat die Idee des „Laufbus“. Dieser funktioniert ähnlich einem Linienbus, nur eben zu Fuß. Es gibt verschiedene „Linien“, die sternförmig zur Schule führen und die Wohnorte der Kinder mit der Schule verbinden.
An den vereinbarten Haltestellen warten die Kinder aufeinander und laufen dann zu festen Zeiten gemeinsam los. Dafür gibt es feste „Fahrpläne“. Das Projekt hat für die Kinder viele Vorteile: Sie werden in ihrer Selbstständigkeit gefördert, schulen ihren Orientierungssinn und achten selbstständig und gemeinsam auf ihre Sicherheit im Straßenverkehr. Freundschaften können sich auf diesem gemeinsamen Schulweg abseits des Unterrichts entwickeln, es bleibt Zeit zum Austauschen und Kennenlernen.
Begonnen wurde das Projekt 2021. Allen Beteiligten war bereits damals bewusst, dass es Geduld brauchen würde, Eltern zu sensibilisieren und Kinder zu überzeugen. Der Vorsitzende des Elternrats, Sven Kostirka, ist aber optimistisch: „Wir möchten unser Projekt in Zukunft erweitern und gern mehr Grundschulen gewinnen, die mitmachen.“
Aufmerksamkeit findet die Aktion der 89. Grundschule bei Bildungsbürgermeister Jan Donhauser: „Ich finde die Elterninitiative super und bin sicher, dass dieses Projekt als Vorbild für zahlreiche andere Dresdner Grundschulen dienen kann. Die wichtige Arbeit der Schulweghelferinnen und Schulweghelfer kann ich gar nicht hoch genug schätzen, vielen Dank für den Einsatz.“
In der Umsetzung sind die Mitglieder bisher aber auf sich gestellt, eine konkrete Zusammenarbeit mit der Stadt gibt es nicht. Im Kreiselternrat ist das Projekt aber bekannt. Da in der AG Schulwegsicherheit bereits sog. „Elterntaxi-Haltepunkte“ diskutiert werden, haben Sven Kostirka und seine Mitstreiter:innen auch die Beschilderung für Laufbus-Haltestellen ins Spiel gebracht. Auch die Idee der „Elterntaxi- Haltepunkte“ in einiger Entfernung zur Schule soll den Schulweg sicherer machen.
In der 89. Grundschule ist man trotzdem noch nicht ganz zufrieden. „Auffällig ist Stand heute, dass es immer noch viele Kinder gibt, die den Laufbus noch nicht kennen.“ Bisher hatte man sich auf die Eltern als Adressaten konzentriert. „Hier wollen wir gegensteuern und gemeinsam mit der Schule vermehrt auch die Kinder informieren, damit diese dann ihre Eltern überzeugen, beim Laufbus mitlaufen zu können,“ so Sven Kostirka.
Kirstin Pohle · 09.08.2024
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