Freie Werkschule Meißen: Schule mit Weitblick

„ “ © Freie Werkschule Meißen/Hagen Henke Schule mit Weitblick Die Freie Werkschule Meißen ist sächsische Klimaschule © Freie Werkschule Meißen/Hagen Henke
Das mehr als 2 Hektar große Schulgelände auf dem Crasso´schen Weinberg mit schuleigenem Hangwald und Blick auf die Elbe, die Meißner Albrechtsburg und den Dom ist wie geschaffen dafür und inspirierend, einen Schulgarten, Schmetterlingswiese, Bienenstöcke und vieles mehr entstehen zu lassen.
Kind+Kegel sprach mit Dorothee Finzel, der Geschäftsführerin der Freien Werkschule Meißen, von den Anfängen, der Entwicklung zur Klimaschule und den Zielen für die Zukunft.
Vom Nachhaltigkeitsprojekt zur Klimaschule
„Begonnen hatte alles bereits mehrere Jahre vor unserer Bewerbung. Ein sehr engagierter Lehrer, Herr Matthias Engelmann, brachte die Idee eines Nachhaltigkeitsprojektes ein. In diesem Rahmen wurden verschiedene Initiativen gestartet, bspw. Mülltrennung im Schulhaus, Besuch eines Ökodorfes, Verkostung von nachhaltigem Essen, um nur einige zu nennen. Mit dem Schuljahr 2021/ 2022 hat sich die Werkschule entschieden, Klimaschule zu werden. Eine Klimaschulteam aus Lehrkräften, Schüler:innen, Eltern, Hausmeister und Geschäftsführung bildete sich als Motor und hält seitdem alle Fäden in der Hand.“
Messbare Ziele sind wichtig
Am Anfang aller Aktivitäten der Arbeitsgruppe stand das Ziel, den CO2-Fußabdruck der Schule zu bestimmen. Darauf aufbauend sollten Maßnahmen geplant und umgesetzt werden, die den größtmöglichen Effekt hatten, um den eigenen CO2-Ausstoß zu reduzieren. Dorothee Finzel erzählt: „Wir haben Daten zu unserem Strom-, Wärme-, Wasserverbrauch, Abfallentsorgung, Essensbeschaffung u.a. gesammelt. Unser Energie- und Wasserverbrauch bot dabei das größte Einsparpotential. Wir führten eine automatische Tröpfchenbewässerung für das Schulgelände ein. Warmwasserkreisläufe wurden zurückgebaut. Die Beleuchtung schrittweise auf LED umgestellt. Die angeforderte Fernwärme wurde reduziert. Über die Hälfte unseres Strombedarfs können wir über zwei Photovoltaik-Anlagen abdecken. Bei der Umsetzung konkreter technischer Maßnahmen spielen unsere Hausmeister eine sehr wichtige Rolle. Bspw. haben sie die digitale Einzelraumsteuerung unserer Heizungen gut im Blick oder sie schließen in den Wintermonaten abends alle Jalousien, damit die Räume nicht auskühlen.“
Konkretes Verhalten ändern ist schwierig, aber machbar
Solche organisatorischen Maßnahmen sind für die Schüler:innen meist wenig greifbar und sie selbst haben keinen Einfluss darauf. Um Klimaschutz für sie (be)greifbarer und spürbarer zu machen, gibt es ein Regelwerk zum Energiesparen und Mülltrennen. In jeder Klasse ist ein Energiedienst dafür verantwortlich, dass bspw. elektronische Geräte und Licht wieder ausgeschaltet, Fenster und Türen geschlossen werden. Ein Mülldienst achtet auf korrekte Mülltrennung. Ein jährlicher Schüleraustausch mit einer italienischen Partnerschule in Cittadella/ Venetien bietet durch Exkursionen eine weitere Möglichkeit, Auswirkungen menschlichen Handelns auf Ökosysteme und Artenvielfalt u.a., zu erleben.
Die Werkschule führt außerdem regelmäßig Projekttage, -wochen, Klassenwettbewerbe und Exkursionen durch und nimmt an Schulwettbewerben rund um die Themen Nachhaltigkeit und Energiesparen teil. Ein Höhepunkt im vergangenen Schuljahr war der Klimaschultag, auf dem die Schüler:innen aller Jahrgangsstufen (Grundschule bis berufliches Gymnasium) ihr eigenes Klimaschulprojekt vorstellen und an Workshops teilnehmen konnten. Themen waren u.a. Strom aus Sonnenenergie – wie geht das?, Abfall wie vermeiden?, Nachhaltig und gesund ernähren., Lebensmittel retten, Was können wir gegen das Bienensterben tun?
Regional und überregional gut vernetzt, auf das Engagement der Eltern zählen
Ein Blick auf die zahlreichen Kooperationspartner verrät, dass die Schule über ein breites Netzwerk an regionalen und überregionalen Partnerschaften verfügt. Neben der SunStrom GmbH Dresden, konnten die Sächsische Mobile Umweltlabor-Initiative (SMULI), Geoscopia Bochum, der Naturschutzbund (NABU), die Technische Universität Dresden, Zur-Tonne Dresden, der Energieparkentwickler UKA sowie der Klimamanager der Stadt Meißen für den Klimaschultag gewonnen werden, um nur einige zu nennen. Dorothee Finzel ergänzt: „Unsere Schule befindet sich in freier Trägerschaft. Von den Eltern wird Eigeninitiative und aktives Mittun erwartet, was auch dem Klimaschulgedanken zu Gute kommt. Bspw. bringen sich einige Eltern aktiv in der Klimaschul-AG mit ein, bieten themenbezogen Projekttage oder Workshops an. Hier können wir von der beruflichen Expertise und privaten Interessen mancher Eltern gut profitieren.“
Was ist der Freien Werkschule Meißen für die Zukunft wichtig?
„Wir wollen in Stadt und Region wirken, wollen uns einmischen, Akzente setzen und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Das Thema klimafreundliche Mobilität liegt uns am Herzen. Wir haben trockene, diebstahlsichere Fahrradabstellboxen errichtet und verfügen über Ladestationen für E-Autos. In nächster Zeit wollen wir eine genauere Untersuchung machen, wie die Schüler- und Lehrerschaft zur Schule kommt, um weitere Anreize für umweltfreundliche Mobilität zu schaffen. Die Schule engagiert sich im Arbeitskreis Rad bei der Überarbeitung der Radwegekonzeption und Planung sicherer Schulwege der Stadt Meißen. Auch das Thema nachhaltige Ernährung in unserer Schulmensa und in der Brotdose wollen wir noch einmal stärker unter die Lupe nehmen.“
© Freie Werkschule Meißen/Hagen Henke
www.freie-werkschule-meissen.de
Gloria Wintermann · 20.09.2024
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