Kalli & Karla

Bei den Humboldpinguinen in den Spreewelten Lübbenau

Annett Mitschke · 07.11.2022

Kalli und Karla mussten früh aus dem Bett, denn 7 Uhr beginnt ihre Tierpfleger-Schicht bei den Pinguinen in den Spreewelten. Dort angekommen, werden unsere Kinderreporter freundlich von den Tierpflegerinnen Bine, Katharina und Bille begrüßt. Die beiden sind ganz aufgeregt und gespannt, was der Tag wohl bringen mag.

Bine säubert die riesigen Scheiben, damit die Gäste den perfekten Durchblick ins Pinguinland haben. Katharina kümmert sich erstmal um den Saunafließ, dort muss jede Woche der Filter gesäubert werden, damit das Wasser frisch und klar bleibt und die Besucherlieblinge Günter und Gerda (Karpfen und Koi) gut zu sehen sind. Aber Kalli und Karla sind für’s Erste im Büro eingeteilt, um Bille beim Schreiben der Besucherkärtchen zu helfen.
Heute werden zwei Pinguin-Fütterungen und zwei Führungen stattfinden und alle Teilnehmenden erhalten ein Schlüsselband mit einem fetzigen VIPAusweis. Kalli und Karla haben es gut, denn Bille erzählt den Beiden viele Interessante Dinge über die Humboldtpinguine. Wunderbar, denn bei der Vorbereitung des Futters und auch beim Streicheln wollen sie keine Fehler machen. Gespannt hören sie ihr zu, denn sie merken: Bille liebt ihre Arbeit!

Im Pinguin-Quartier angekommen ist die Aufregung groß – die Pinguine erwarten ihre Pflegerinnen schon und wissen ganz genau: jetzt gibt es was zu futtern. Es gibt Sprotten, Heringe und Lodde. Wobei ihnen Sprotten am besten schmecken. Sie sind quasi die Schokolade unter den Fischen. Ob die Pinguine zu verfressen waren, sieht man auf der Waage. Die Gewichtskontrolle ist sehr wichtig, um festzustellen, ob alles in Ordnung ist.
Bine, Bille und Katharina erkennen ihre Schützlinge übrigens ganz genau an der Bändchenfarbe am Flügel. Aber auch ohne die Bändchen können sie die Tiere gut auseinanderhalten. Es gibt unterschiedliche Merkmale am Gefieder und am Punktemuster auf dem Bauch. Das ist so einmalig wie der Fingerabdruck beim Menschen. Doch vor Allem erkennen sie die Tiere am Temperament. Neben verschmust und liebevoll gibt es noch aufgeweckt, zickig, verfressen und dreist.

 

Dann ist den beiden Aushilfstierpflegern aufgefallen, dass es Pinguine mit schwarz-weißem und schwarz-grauem Gefieder gibt. Das ist ganz einfach erklärt: ein erwachsener Pinguin ist schwarz gefärbt, ein junger Pinguin gräulich. Nach der ersten Mauser sind sie also alle schwarz. Mit dem richtigen Gefieder macht das Tauchen und Schwimmen natürlich doppelt so viel Spaß. Erst reiben sich die Pinguine mit dem Sekret ihrer Bürzeldrüse sorgfältig ein und dann haben sie einen perfekten Schutzfilm, der das Wasser einfach abperlen lässt. Die Zwei können kaum so schnell den Kopf drehen, wie hier durch das Wasser gepfiffen wird. Mit knapp 30 km/h sind sie unterwegs. Humboldtpinguine können auch sehr gut tauchen, bis zu 8 Minuten können sie unter Wasser bleiben.
Im Pinguinbecken greifen Kalli + Karla Katha unter die Arme. Katharina hat ihre Beine mit Gewichten beschwert, um so aufrecht gehen zu können. Nun heißt es, mit voller Kraft die Algen beseitigen. Das ist wahnsinnig anstrengend, die Einsaugdüse ist sehr klein und Kalli und Karla haben Respekt vor der Leistung der Tierpflegerin. Aber da geht es schon weiter zu Bille – Schaufüttern ist angesagt. Headset aufgesetzt, Fütterungseimer geschnappt, nochmal durchgeatmet und dann geht es raus zur wartenden Besuchermenge. Uiiii, jetzt steigt in den beiden die Nervosität. So viele Menschen schauen gebannt zu und lauschen interessiert den Ausführungen. Bine hat unterdessen die teilnehmenden Gäste der VIP Fütterung geholt. Echt cool, dass man den Tieren hier so nah kommen darf.

Nach der Fütterung geht es zurück ins Gehege. In der Bruthöhle raschelt es und ein Jungtier kommt vorsichtig heraus. Ist das niedlich! Tapsig watschelt es seinem Papa hinterher. Die Pinguinkinder haben zu den Vätern ein gutes Verhältnis, denn auch die übernehmen, neben Mama, Brut und Fütterung. Pinguinpaare finden sich und ziehen gemeinsam in eine Bruthöhle. Meist bleiben sie ein Leben lang zusammen. In diesem Frühjahr sind in den Spreewelten übrigens 16 Eier gelegt und sieben Jungtiere geboren worden.

Das war ein spannender Tag für Kalli und Karla – aber auch anstrengend. Die Tiere fühlen sich hier in den Spreewelten richtig wohl, das merkt man ganz deutlich. Nun haben Kalli und Karla Feierabend. Den verbringen sie auf der anderen Seite der großen Panoramascheibe. Bis die Tiere gegen 17 Uhr ihre Höhlen aufsuchen und schlafen gehen – und müde sind nun auch unsere zwei fleißigen Kinderreporter.

FÜTTERUNG: täglich 11.30 Uhr und 15.30 Uhr
VIP Führung unter Pinguinen 2x täglich.
www.spreewelten.de/bad-pinguine.html

Kategorien: Kalli & Karla

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