Kaleidoskop

Ranzenkauf mit Herz

Annett Mitschke · 03.07.2020

Wenn das angehende Schulkind einen Ranzen braucht, dann sollte man unbedingt einen Experten zu Rate ziehen. Nicht nur,um sich im dichten Dschungel von Modellen, Farben und Größen zurecht zu finden, sondern auch, damit Mama gut zugeredet wird, weil der Sprössling nun schon „groß“ geworden ist und man das als Mutter überhaupt nicht begreifen kann.

Im Taschenkaufhaus auf der Prager Straße in Dresden sollte nun Alles gefunden werden: Ein toller Ranzen und eine kompetente Verkäuferin mit Herz. So standen wir nun vor der Tür – meine Tochter mit einem aufgeregten Lächeln und ich mit einer entsprechenden Erwartungshaltung und ein bisschen Wehmut im Herzen.

Wir hatten telefonisch einen Termin vereinbart, die Verkäuferin nahm uns freundlich in Empfang und führte uns die Treppe rauf ins Ranzenparadies. In Hülle und Fülle lachten uns farbenfrohe Modelle aus den Regalen an und in Kinderhöhe standen die, welche meine Tochter nun auf Größe, Gewicht und natürlich Optik ausprobieren sollte. Selbstverständlich lag die Relevanz für das Kind auf dem letzten Punkt. So wurde zuerst grob geschaut, welche Farbe und welches Motiv der kleinen AbC-Schützin gefallen.

Ein guter Ranzen sollte nicht nur leicht sein, auch die Verstellbarkeit des Rückenteils und die zusätzliche Schnalle im Brustbereich sind wertvoll. Dezent wurde Mama gefragt, wo ihre Prioritäten liegen. Die waren klar abgesteckt: Ich wollte einen kompakten, leichten Ranzen, ohne auffällige Motive und der leicht zu reinigen ist.

Im Taschenkaufhaus werden Schulranzen dreier Firmen geführt. Die Optik beschränkte sich für uns schnell auf zwei davon. Meine Anforderungen im Hinterkopf legte die Verkäuferin nun los. Geduldig holte sie die gewünschten Ranzen, ließ probieren, demonstrierte die Vorteile, zeigte aber auch Nachteile auf, denn nicht jeder Ranzen passt zu jedem Kind. Geschickt führte sie meine Tochter durch die große Auswahl, ließ ihr Zeit sich mit Rucksack im Spiegel anzuschauen, weil es so schön ist und ja auch stolz macht, wenn man das Symbol für den neuen Lebensabschnitt nun auf dem Rücken tragen kann. In Ruhe konnte sie jedes Modell in unterschiedlichen Ausführungen probieren, die Schnallen auf und zu zu machen und selbst feststellen, was nicht so optimal ist und was richtig gut passt. Für mich als Mama wurde deutlich, wie bereit meine Tochter ist, in die Schule zu gehen. Und wenn das Kind von der Verkäuferin aufgrund seiner Selbstständigkeit gelobt wird, ist das natürlich Balsam für Mamas Seele.

So blieben zwei Ranzen übrig, die sich in Ausstattung und Funktionalität ähnlich waren. Nun musste das Auge entscheiden. Mama gefielen beide und Töchterchens Augen blitzten. Die Wahl fiel auf ein Modell in lila mit dezentem Aufdruck. Sie war sehr stolz, weil sie sich den Ranzen allein ausgesucht hat. Und ich war happy, weil alle meine Erwartungen und Anforderungen in diesem vereint waren. Ich bin mir sicher, dass sie ihn auch in der 4. Klasse noch gern tragen wird.

Wir verließen das Taschenkaufhaus – als glückliche Tochter und ebenso glückliche Mutter.

Kategorien: Kaleidoskop

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