Kaleidoskop

Kinderzimmer - eine eierlegende Wollmilchsau

Martin Krönert · 28.09.2017

Kathrin Muysers

Kathrin Muysers

Wenn es um die Einrichtung des Lebensmittelpunkts unserer kleinen Schätze geht, fallen wir Eltern regelmäßig über die selben kreativen Fallstricke oder stehen vor einem logistischen Mysterium. Wo soll diese eierlegende Wollmilchsau, die auf den Namen Kinderzimmer hört und gleichzeitig gemütlich, Kreativität fördernd, zur Ordnung anregend, beruhigend wirkend, sicher und erschwinglich sein muss, nur hin? Die „Kind+Kegel“- Redaktion hat deshalb für Euch aus ihrem Erfahrungsschatz gekramt, mit welchen einfachen Tipps und Tricks man sich viel Stress, Geld und Sorgen sparen und Kinderzimmer einzigartig machen kann.

Auf die Größe kommt es an: Raumwunder und Multifunktionsmöbel sind ein Muss in kleinen Zimmern


15 m² und mehr sind ein Luxusproblem, doch gerade Eltern in Dresden sind meistens mit irgendetwas zwischen 10 und 14 m² Kinderzimmerfläche konfrontiert. (Weniger ist eine schier unlösbare Herausforderung und wirklich nicht zu empfehlen) Besonders mobilere Kids ab drei Jahren erobern sich schnell das gesamte Kinderzimmer beim Spielen, Toben und Entdecken, und spätestens dann sind clevere Raumlösungen gefragt. Ab einer Deckenhöhe von 2,40 m ist ein Hochbett die wohl klassischste Variante, in dem meistens ein Schreibtisch oder Kuschelsofa integriert ist. Doch auch normale Junior-Betten, am besten mit – bei Bedarf fix nachgerüsteten – Bettkästen sind eine sinnvolle Alternative,
solange sie nicht in den Raum hinein stehen, denn das ist eine echte Gefahrenquelle. Um dem ganzen Spielzeug und den Kinderbüchern Herr zu werden, sind in der Wand verankerte (!) Schrankregale oder robuste Regalsysteme die sinnvollste und sicherste Methode, denn nichts ist langweiliger, als hinter Schranktüren versteckte Spielsachen. Ebenso praktisch wie vielseitig als Sitzgelegenheit, Stauraum und Arbeitsfläche zugleich einsetzbar, sind rollende Kisten mit Deckel oder Schubladen.


Kosten- und Kreativitätsfalle Motto-Zimmer: Widerstand dem Merchandise-Wahnsinn!


Wenn Lukas unbedingt alles mit coolen Disneyfiguren verziert haben will und Leonie nichts ohne „My Little Pony“-Motiv in ihrem kleinen Reich sehen möchte, sollten Eltern genau abwägen, wie weit sie das Spielchen treiben wollen. Lizenzprodukte der angesagtesten Figuren sind nicht nur teuer und vielleicht in einem Jahr sowieso wieder „out“, sondern beeinflussen mit ihren immer gleichen Farben und Formen die Kreativität und die Fantasie der Kleinen, sowie ihr Markenbewusstsein ungemein und vielleicht nicht zum Positiven. Eine Alternative sind schnell gemachte Do-It-Yourself-Lampen in “Star Wars“-Optik und allgemeinere Themenzimmer, in denen etwa das Schiffssegel auch nach dem
Piratenjahr problemlos in etwas Neues umgewandelt werden kann.


Die Mär von der Non-Stop-Betreuung oder: Welche Kindersicherungen sind wirklich (un)nötig?


Man würde sie ja am liebsten in Watte packen ... doch Kinder sind nun mal von Natur aus neugierig. Wer dem Nachwuchs die heimische Entdeckungsreise nimmt, bereitet ihn jedoch unzureichend auf das oftmals schmerzhafte Leben vor. Viel besser sind Kompromisse, bei denen etwa im unteren Küchenbereich lustige Plastikbehälter auf die Mäuse warten oder im Wohnzimmer eine ausrangierte Fernbedienung zum Ausprobieren bereit liegt. Aber natürlich gibt es echte Tabus, die sowieso jeder kennt: Steckdosen in Bodennähe gehören abgesichert, und scharfe, spitze und giftige Sachen sollten am besten nicht mal in Sichtweite zu finden sein, um gar nicht erst den Wunsch nach einer Untersuchung aufkommen zu lassen. Vollkommen unsinnig ist dagegen ein Heer von Plastikknubbeln und Schaumstoffleisten, das Tische und Kommoden in ein Spielparadies verwandelt. Irgendeine Kante findet sich sowieso für die übliche Kinderbeule. Also lieber gleich den Knirps daran gewöhnen, dass er nicht sorgenfrei durchs Wohnzimmer torkeln kann.

Tags: Einrichten , Kinderzimmer , Wohnen mit Kindern

Kategorien: Kaleidoskop

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